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AutorenbildMelanie Callsen

Wie geht ein Medium mit Schicksalen um?

Ich werde sehr oft gefragt wie ich die ganzen Schicksale meiner Klientinnen und Klienten eigentlich verarbeite und wie ich mit jeder einzelnen Geschichte umgehe. Nun, ich halte einen gewissen emotionalen Abstand. Während einer Sitzung lasse ich mich ohne wenn und aber auf mein Gegenüber ein. Ich höre zu, ich begleite und ich tröste. Wenn wir uns nach unserem gemeinsamen Termin verabschieden nehmen meine Klientinnen und Klienten ihre Geschichte, ihr Schicksal wieder mit. Ich behalte diese nicht bei mir. Ich kann ohnehin nur während unserer Sitzung für sie da sein und helfen und somit ist es für mich persönlich sehr wichtig die einzelnen Geschichten emotional nicht an mich heran zu lassen. Mitgefühl ja, mitleiden nein.


Ich sage nicht das es einfach ist. Vor allem dann, wenn es um verstorbene Kinder geht. Es lässt mich nicht kalt wenn Eltern eines verstorbenen Kindes zu mir kommen und manchmal beschäftigt mich ihre Geschichte auch im Nachhinein noch. Es ist jedoch wichtig einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren, nicht alles an sich heran zu lassen. Loslassen ist sehr wichtig. Wenn ich jedes Schicksal und jede Geschichte festhalten würde, könnte ich meine Arbeit überhaupt nicht ausführen.



Die energetische Arbeit als solches darf auch nicht unterschätzt werden. Ich benötige ein hohes Maß an Konzentration. Ein Jenseitskontakt z.B. dauert etwa 50 Minuten. In dieser Zeit muss ich so konzentriert sein das ich in der Lage bin die Informationen wie Bilder, Gefühle oder auch Worte innerhalb von Sekunden zu verstehen. Aber ganz ehrlich, … man braucht als Medium schon ein dickes Fell. Ich habe nicht nur mit verstorbenen Kindern zu tun, sondern auch mit Unfallopfern und mit Menschen welche Suizid begannen haben. Auch sie melden sich aus der geistigen Welt und übermitteln mir Bilder und Gefühle. Du kannst dir sicher vorstellen das diese nicht immer leicht zu verdauen sind.


Ich habe immer mal wieder Geschichten und Schicksale die mir nahe gehen. Manche Todesursachen sind sehr schlimm und übermittelte Bilder und Gefühle brauchen manchmal ein paar Tage ehe sie verblassen. Keine Frage. Zudem habe ich manchmal auch mit Missbrauch zu tun. Es ist nicht immer leicht die einzelnen Geschichten nicht an mich heran zu lassen aber absolut notwendig. Denn nur so bin ich überhaupt fähig diese Arbeit auszuüben. Emotionaler Abstand ist unabdingbar. Doch wenn mein Gegenüber unsere Sitzung mit einem Lächeln im Gesicht verlässt, ist all das es absolut wert!

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